Asia Scuba Instructors Blog

Tauchunfälle und der Wert von Ausbildung

von | Dez 19, 2018

Tauchen ist eine sehr sichere Aktivität. Im Vergleich zu anderen Outdoor-Aktivitäten verletzen sich nur sehr wenige Menschen, und Todesfälle sind sehr selten. Dennoch passieren Unfälle, und sie können leichter passieren, wenn einige grundlegende Richtlinien für sicheres Tauchen nicht befolgt werden. Bist du ein sicherer Taucher? Es ist interessant, sich Berichte über Tauchunfälle anzusehen und darüber nachzudenken, was du in der beschriebenen Situation tun würdest. In diesem Artikel möchte ich auf einige der wichtigsten Faktoren eingehen, die zu tödlichen Tauchunfällen beitragen, sowie auf den Wert einer kontinuierlichen Ausbildung.

Bei den meisten Unfällen gibt es eine Kombination von Dingen, die schief laufen, aber Studien zeigen, dass es einige Hauptfaktoren gibt, die zu tödlichen Tauchunfällen führen. Welche sind das deiner Meinung nach? Zu tief getaucht? Probleme mit der Ausrüstung? Keine Kontrolle der Luftmenge

Blei

Bei fast 90 Prozent der Opfer von Tauchunfällen wurde festgestellt, dass sie ihr Gewichtssystem noch trugen. Die Forscher vermuten, dass in vielen Fällen die Opfer es zwar an die Oberfläche geschafft haben, dann aber ertrunken sind, weil sie ihre Gewichte nicht abgeworfen haben. Sie können sich vorstellen, dass ein Taucher, der von der Gruppe getrennt wurde und bei rauer See lange an der Oberfläche schwimmen muss, Probleme bekommen kann. Im Jahr 2014 überarbeitete PADI seinen Open Water Diver-Kurs und führte deshalb die Übung „Weight Drop“ ein. Ich kann mir vorstellen, dass andere Organisationen ähnliche Fertigkeiten in ihren Einsteigerkursen haben. Wann hast du das letzte Mal geübt, deine Gewichte fallen zu lassen? Das ist eine einfache, aber lebensrettende Fähigkeit! Du kannst es leicht in flachem Wasser mit sandigem Grund üben.

40 Prozent der Opfer waren stark überbleit. Das Tauchen mit zu viel Blei ist unangenehm und kann auch gefährlich sein. Diese Zahl ist für mich nicht überraschend. Nach meiner Erfahrung tragen viele Taucher viel zu viel Gewicht mit sich herum. Du kannst dazu meinen Artikel über das Erlernen der Tarierungskontrolle lesen. Wann hast du das letzte Mal selbst einen Tarierungscheck gemacht? Oder wählst du deine Gewichte einfach auf der Grund deiner „Erfahrung“? An der Oberfläche solltest du mit einer entleerten Tarierweste und normaler Atmung etwa auf Augenhöhe schweben. Eine andere Möglichkeit, sich selbst zu überprüfen, ist dein Sicherheitsstopp. Bist du ständig am Flattern? Hast du noch viel Luft in deiner Weste? Das deutet darauf hin, dass du wahrscheinlich mit Übergewicht tauchst.

Einer meiner Lieblingskurse ist der „Peak Performance Buoyancy“-oder „Tarierung im Perfektion“. Jeder Taucher, unabhängig von seiner Erfahrung, kann in diesem Kurs etwas lernen. Einfaches Schweben, Gewichtsverteilung für mehr Komfort und richtige Positionierung, verschiedene Kicking-Stile. Die meisten Tauchschüler sind überrascht, dass sie nach diesem Kurs mit sehr wenig Blei tauchen können und bei einem Tauchgang weniger Luft verbrauchen.

 

 

Buddy Trennung

Bei den meisten tödlichen Tauchunfällen wurde das Opfer zu einem bestimmten Zeitpunkt von seinem Tauchpartner getrennt. Wie die bereits erwähnte Überbleiung ist die Trennung vom Tauchpartner zwar nicht die Ursache des Unfalls, aber ein Einflussfaktor. Tatsache ist, dass nur 14 Prozent der Opfer zum Zeitpunkt des Unfalls noch mit ihrem Tauchpartner zusammen waren.

Welche Kurse kann man machen, um sich im Buddy-System zu üben? Nun, vielleicht sollte der Rat lauten: Mach deine Kurse zusammen mit deinem Tauchpartner! Ein hervorragender Kurs, den man gemeinsam absolvieren kann, ist der Rescue Diver“-Kurs. Viele Taucher brechen ihre Ausbildung nach dem ‚Advanced Open Water‘ Level ab. Ich verstehe nicht, warum. Es ist wohl kein Problem für sie, sich ganz auf ihren Divemaster oder Tauchguide zu verlassen. Im Rescue Diver“-Kurs lernt man, wie man sich in einer Notsituation verhält, aber noch wichtiger ist, wie man Unfälle von vornherein vermeidet. Die meisten Kursteilnehmer sagen, dass dies der lohnendste Kurs ist, den sie gemacht haben.

Ein weiterer erwähnenswerter Kurs ist der „Self Reliant Diver“-Kurs. PADI wirbt nicht sehr für diesen Kurs, weil sie das Buddy-System bevorzugen. Aber ein ‚Self Reliant‘ Taucher ist nicht das gleiche wie ein ‚Solo‘ Taucher. Wenn du ohne einen festen Tauchpartner tauchst und dich immer mit Tauchern zusammentust, die du nicht kennst, solltest du diesen Kurs in Erwägung ziehen. Du wirst lernen, dich auf dich selbst zu verlassen, auch wenn du nicht alleine tauchst. Wenn du dich für Tek-diving interessierst, ist dieser Kurs ebenfalls interessant. Er gibt dir nur einen kleinen Vorgeschmack auf die Dinge, die du in echten Tek-Tauchkursen lernen würdest.

 

Über den Ausbildungsgrenzen hinaus Tauchen

Es ist eine Tatsache, dass die meisten Taucher, die tödlich verunglücken, versuchen, etwas zu tun, wofür sie nicht ausgebildet sind. Es gibt kein besseres Argument für eine kontinuierliche Ausbildung als dieses. Wenn du tiefer tauchen möchtest und schwierigere Tauchgänge machen willst, mach die Ausbildung dafür! Erfahrung ist nicht das gleiche wie viele Tauchgänge zu haben. Als ich auf den Malediven arbeitete, stellte ich fest, dass selbst Taucher mit vielen (mehr als 100) Tauchgängen total gestresst waren, wenn sie in starken Strömungen tief tauchten. Sie wurden müde und verbrauchten ihre Luft viel schneller, als sie erwartet hatten. Sie hielten sich selbst für erfahrene Taucher, aber das Tauchen in kaltem, flachem Wasser mit schlechter Sicht macht einen nicht unbedingt zu einem erfahrenen Taucher, selbst wenn man viele Tauchgänge hat.

Ich konnte nur sehr wenige Taucher davon überzeugen, einen ‚Drift Diving‘-Kurs zu machen. Ich vermute, dass viele Taucher das Gefühl haben, dass Tauchbasen versuchen, sie zu Kursen zu überreden, um mehr Geld zu verdienen. Sie sehen nicht den Wert von Weiterbildung. Natürlich müssen Tauchbasen Geld verdienen, aber wenn du an ein Urlaubsziel fährst, das viele Tauchplätze mit starken Strömungen hat, kannst du davon ausgehen, dass die Tauchlehrer dort sehr erfahren im Strömungstauchen sind. Wenn du an einen Ort fährst, an dem es viele tiefe Wracks gibt, kannst du sicher sein, dass die Tauchlehrer Erfahrung im Tieftauchen und Wracktauchen haben. Nutze dies zu deinem Vorteil und lass dich von ihnen ausbilden! Das wird dich zu einem besseren und sichereren Taucher machen!

 

 

Asia Scuba Instructors Blog wird von Course Director Marcel Jansen geschrieben. Asia Scuba Instructors führt PADI Tauchlehrerkurse an verschiedenen Orten in Asien durch.